Frameworks und Kompetenzmodelle für BNE-Kompetenzen im internationalen und im deutschsprachigen Kontext

Derzeit existieren sowohl auf internationaler Ebene als auch im deutschsprachigen Raum eine Vielzahl von Referenzrahmen und v.a. konzeptionellen Kompetenzmodellen, die zentrale Kompetenzen für eine Bildung für Nachhaltige Entwicklung ausweisen und allgemein Lernende adressieren oder speziell für die Lehrkräftebildung entwickelt wurden. Auch aufgrund ihrer zeitlichen Entwicklung weisen die Modelle starke inhaltliche Parallelen auf. 

Allen vorgestellten Modellen ist gemein, dass sie allgemeine Kompetenzen im Sinne von Schlüsselkompetenzen beschreiben, die zunächst fächer- und domänenübergreifend gelten. Dies gilt gleichermaßen für die Hochschul- wie auch für die Schulebene, aber auch für den außerschulischen Bildungsbereich im Rahmen von BNE. Im Sinne der Forderungen der Agenda 2030 – und aller Vorläuferprojekte – beziehen die Referenzrahmen kognitive und motivationale, volitionale und soziale sowie handlungsbezogene Kompetenzen ein, die dem Anspruch von BNE hinsichtlich eines transformativen Wandels unserer Gesellschaft Rechnung tragen. Von der Bedeutung her ähnlich wird in diesem Zusammenhang oftmals auch von der kognitiven, der sozio-emotionalen und der verhaltensbezogenen Domäne von BNE-Kompetenzkonzepten gesprochen (z.B. Rieckmann, 2019).

Innerhalb dieser drei großen Bereiche werden dann konkretere (Teil-)kompetenzen definiert und ausgewiesen. Die Bezeichnung der verschiedenen Ebenen und Bereiche in den diversen Kompetenzmodellen und Referenzrahmen ist oftmals nicht einheitlich, was eine zusammenfassende Betrachtung erschwert. 

Zusätzlich zu der Formulierung von Kompetenzbereichen und Teilkompetenzen werden als ein weiteres Element pädagogische Ansätze bzw. (Gestaltungs-)Prinzipien für die Förderung von BNE-Kompetenzen beschrieben, die auch noch weiter in spezifische Methoden ausdifferenziert sein können. Auch hier sind die Begrifflichkeiten in den ausgewählten Modellen und Referenzrahmen unterschiedlich.

Last but not least, haben viele der Modelle den Anspruch sowohl allgemeine Bildungsziele als auch konkrete(re) Kompetenzen für die Ausbildung von Lehrenden zu formulieren – als Konsequenz sind viele der hier vorgestellten Modelle sehr umfangreich und komplex. Für eine direkte Verwendung dieser Modelle in der Lehrkräfteausbildung können sie zwar als Referenzrahmen dienen, müssen aber für den jeweiligen Ausbildungskontext konkretisiert werden.

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