Kompetenzen

Hintergründe und Motivation für die Entwicklung von BNE-Kompetenzmodellen

„People, Planet, Prosperity, Peace and Partnership“ – das sind die fünf Kernbotschaften, die in der Präambel der Agenda 2030 als handlungsleitende Prinzipien formuliert werden (Vereinte Nationen 2015) und den dort verankerten 17 Nachhaltigkeitszielen, den sog. „Sustainable Development Goals“ (SDGs), vorangestellt sind. Auch Deutschland, Österreich und die Schweiz haben sich (neben vielen anderen Staaten) mit Unterzeichnung der Agenda 2030 verpflichtet, die 17 SDGs umzusetzen und gemeinsam mit der internationalen Staatengemeinschaft, den weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde zu gestalten und dies bis 2030 gemeinsam zu erreichen.

„Chancengleichheit und hochwertige Bildung“ (SDG 4), wird als eines von 17 SDGs adressiert, gleichzeitig aber auch als zentrales Schlüsselinstrument für das Erreichen aller anderen Nachhaltigkeitsziele herausgestellt. Ausdifferenziert über 7 Teilziele wird hier auch die Bedeutung von BNE explizit thematisiert. Danach ist bis 2030 sicherzustellen, „dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung.“ (Vereinte Nationen 2015, S. 18).

BNE zielt auf die Entwicklung übergreifender Nachhaltigkeitskompetenzen ab, um Lernende, aber insbesondere auch und Lehrende – auf allen Ebenen im Bildungssystem – zu befähigen, mit den globalen gesellschaftlichen Herausforderungen insgesamt, aber auch im Hinblick auf jedes einzelne Nachhaltigkeitsziel besser umgehen zu können und so die Umsetzung nachhaltiger Entwicklung zu unterstützen (UNESCO 2020; Rieckmann 2018).


Was aber sind nun zentrale übergreifende Nachhaltigkeitskompetenzen, die für Lehrende und dann im zweiten Schritt für Lernende essenziell sind, um die komplexen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bewältigen zu können? Welche Kompetenzen benötigen Lehrende selbst, um bei Lernenden Kompetenzen im Sinne von BNE fördern zu können und sie damit in die Lage zu versetzen, sich an der Diskussion um bzw. der Bewältigung nicht nachhaltiger Entwicklungen zu beteiligen? Die Förderung einer spezifischen Kompetenzentwicklung zur Umsetzung von BNE bei Lehrkräften und Multiplikator*innen wurde bereits im Weltaktionsprogramm der UN 2015 (Vereinte Nationen 2015) als eines von fünf prioritären Handlungsfeldern ausgewiesen und in der „Roadmap – ESD for 2030“ (UNESCO 2020) erneut priorisiert (Exkurs: Professionelle Handlungskompetenz für gelingenden Unterricht).

Seit der Verabschiedung der Agenda 21 auf dem Umweltgipfel 1992 in Rio und in der Fortsetzung durch die UN-Dekade für Nachhaltige Entwicklung (2005-2014), das Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung hin zur Agenda 2030 wird dieser Frage auf internationaler und nationaler Ebene (→BNE-Dokumente) nachgegangen.

Als Reaktion wurden innerhalb der letzten ca. 20 Jahre zahlreiche Kompetenzmodelle bzw. Referenzrahmen für die Qualifizierung von Lehrenden und Lernenden mit unterschiedlichen Reichweiten entwickelt, und dieser Prozess ist bis heute nicht abgeschlossen. Eine kommentierte Auswahl ausgewählter Konzepte findet sich in nachfolgenden Abschnitten:

Einleitend finden Sie nachfolgend grundlegende Informationen zum Kompetenzbegriff und zur Entwicklung professioneller Handlungskompetenz, siehe:

Literatur:

Rieckmann, M. (2018). Learning to transform the world: key competencies in ESD. In A. Leicht, J. Heiss & W. J. Byun (Hrsg.), Issues and trends education for Sustainable Development (S. 39–59). Paris: UNESCO. https://en.unesco.org/sites/default/files/issues_0.pdf

UNESCO (Hrsg.) (2020). Education for sustainable development: a roadmap – ESD for 2030. https://www.unesco.de/bildung/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung/unesco-stellt-bne-2030-roadmap-vor

Vereinte Nationen (Hrsg.) (2015). Resolution der Generalversammlung, verabschiedet am 25. September 2015. Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. https://www.un.org/Depts/german/gv-70/band1/ar70001.pdf

Autorinnen und Autoren der Seite:

  • Stefan Baumann (Pädagogische Hochschule Zürich)
  • Dr. Sabina Eggert (Georg-August-Universität Göttingen)
    E-Mail: seggert1@gwdg.de
  • PD Dr. Gesine Hellberg-Rode (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
    E-Mail: hellberg@uni-muenster.de
  • Prof. Dr. Ingrid Hemmer (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
    E-Mail: ingrid.hemmer@ku.de
  • Christoph Koch (Universität Bayreuth)
    E-Mail: christoph.koch@uni-bayreuth.de
  • Prof. Dr. Anne-Kathrin Lindau (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
    E-Mail: anne.lindau@geo.uni-halle.de
  • Miriam Lutz Mühlethaler (Pädagogische Hochschule Graubünden)
    E-Mail: miriam.lutz@phgr.ch
  • Prof. Dr. Thomas Potthast (Erhard Karls Universität Tübingen)
    E-Mail: potthast@uni-tuebingen.de
  • Prof. Mag. Dr. Franz Rauch (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt)
    E-Mail: franz.rauch@aau.at
  • Dr. Verena Reinke (Humboldt-Universität zu Berlin)
    E-Mail: verena.reinke@geo.hu-berlin.de
  • Mag. Dr. Regina Steiner (Pädagogische Hochschule Oberösterreich Linz)
    E-Mail: regina.steiner@ph-ooe.at

    Folgende Kolleginnen und Kollegen haben uns durch einzelne Beiträge unterstützt:
  • Ina Limmer (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
  • Christian Meier (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
  • Ann-Kathrin Bremer (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
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