Lehr- und Lernvoraussetzungen und deren Implikationen

Vorbemerkung

Aus der Auseinandersetzung mit dem konstruktivistischen Bildungsverständnis wissen wir, dass die Studierenden nicht „als leere Blätter“ zu uns in die Veranstaltungen kommen. Im kognitiven Bereich bringen sie Vorwissen und Vorstellungen mit und im affektiven (emotionalen) Bereich Einstellungen oder Interessen. Beide Bereiche beeinflussen die Wirkung unserer Lehre in bedeutender Weise und sind darum bei der Planung zu berücksichtigen, wie u. a. einschlägige Theorien aus der Unterrichtsforschung, wie z. B. das Modell der Didaktischen Rekonstruktion (Kattmann et al., 1997; Reinfried, 2020) sowie das Angebots-Nutzungs-Modell zeigen (Helmke in Meyer & Terhart, 2007; Seidel, 2014). Leider gibt es kaum Forschungen zu Vorstellungen und Interessen von Studierenden, demgegenüber aber sehr viele in Bezug auf Schüler*innen, einige wenige auf Jugendliche oder junge Erwachsene. Die Ergebnisse sind allerdings aus unserer Sicht häufig auf Studierende zu übertragen. Besonders wichtig werden die Lehr- und Lernvoraussetzungen, wenn wir beabsichtigen, die Handlungs- bzw. Gestaltungskompetenz der Studierenden zu fördern. Die Informationen auf den folgenden Seiten sollen dazu beitragen, dass wir unsere BNE-Lehre auch unter Berücksichtigung dieser kognitiven, affektiven und aktionalen Aspekte gestalten. Nicht zuletzt ist es wichtig, dass wir realisieren, dass auch wir als Lehrende solche Voraussetzungen mitbringen und diese reflektieren sollten.  

Literatur:

Meyer, H., & Terhart, E. (2007). Guter Unterricht–nur ein Angebot? Interview mit dem Unterrichtsforscher Andreas Helmke. Friedrich Jahresheft 2007, 62-65. http://www.unterrichtsdiagnostik.info/media/files/publ/Helmke_2007_Guter_Unterricht-nur_ein_Angebot_Friedrich_Jahrheft_S62-65.pdf

Kattmann, U., Duit, R., Gropengießer,H., & Komorek, M. (1997). Das Modell der Didaktischen Rekonstruktion – Ein Rahmen für naturwissenschaftliche Forschung und Entwicklung. Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften, 3(3), 3–18. https://www.researchgate.net/publication/271957189_Das_Modell_der_Didaktischen_Rekonstruktion_-_Ein_Rahmen_fur_naturwissenschaftsdidaktische_Forschung_und_Entwicklung

Reinfried, S. (2020). Das Modell der didaktischen Rekonstruktion in der Ausbildung von Geographielehrkräften – ein Lehr- und Lernangebot zur vertieften Auseinandersetzung mit Unterrichtsplanung und -reflexion. In S. Dannemann, J. Heeg, & Y. von Roux (Hrsg.), Didaktische Rekonstruktion in der Lehrerbildung – Rahmen und Impulsgeber für die Entwicklung von Fachdidaktik und Unterricht. Herausforderung Lehrer*innenbildung Zeitschrift zur Konzeption, Gestaltung und Diskussion (HLZ), 4(2), 28-50. https://doi.org/10.11576/hlz-4199

Seidel, T. (2014). Angebots-Nutzungs-Modelle in der Unterrichtspsychologie. Integration von Struktur- und Prozessparadigma. Zeitschrift für Pädagogik, 60(6), 850–866. https://www.pedocs.de/volltexte/2017/14686/pdf/ZfPaed_2014_6_Seidel_Angebots_Nutzungs_Modelle_in_der_Unterrichtspsychologie.pdf

Autor*innen der Seite:

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.